Jakarta war nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach Lombok und Gili Air. Das war der Plan. Wir kamen am frühen Morgen nach einem anstrengenden 8-stündigen Flug an. Aber wie plant man einen Tag mit Kindern in Jakarta? Eine der größten und aufregendsten Städte der Welt.
Wir haben uns einfach ein Viertel heraus gepickt: Kota Tua
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Man kann ja sowieso nicht alles an einem Tag sehen. Die beste Option für uns war es, die Aktivitäten auf ein Minimum zu reduzieren und nur die Umgebung unseres Hotels zu erkunden. Genau aus diesem Grund haben wir ein Hotel in der Nähe der kolonialen Altstadt Kota Tua oder Old Batavia gebucht.
Anscheinend ist dieser Teil von Jakarta der entspannteste in Bezug auf lauten Verkehr und Megacity-Wahnsinn. Die alten Kolonialgebäude, der breite und offene Taman Fatahillah-Platz und die kleine Fußgängerzone lassen diesen Teil der Stadt wie eine Oase inmitten dieser hupenden, rauchenden und pulsierenden Metropole wirken. Beide Daumen hoch für Kota Tua.
Das Wichtigste zuerst: Frühstück
Wir verbrachten eine Nacht in einem Hotel in der Nähe des wunderschönen, großen und belebten Platzes Taman Fatahillah. Für diese eine Nacht kniffen wir unser Low-Budget-Auge zu und leisteten uns ein Hotel mit zwei großen Betten und Frühstück. Am ersten Tag kamen wir bereits um 7 Uhr Früh an und konnten zum Glück früher in das Hotel einchecken. Ein bisschen mussten wir warten, was uns nicht schwerfiel, weil es noch Frühstück gab. Ha! Da zögerten wir nicht lange. Denn: Das Frühstücksbuffet war über den ganzen großen Frühstückssaal verteilt und es gab alles, was das Herz begehrt. Unterschiedlichste asiatische warme Gerichte mit Reis, Dim Sum in allen Größen und Füllungsvariationen, Sushi, Doughnuts UND Schokokuchen, andere Törtchen in mundgerechter Form, Waffeln, Toast und eine riesige Auswahl an Obst. Ah, und Cornflakes mit Milch, die abwechslungsreiche Wahl unserer Kinder.
Nach zwei Wochen in Namibia am Gaskocher Menüs zaubern, wo sämtliche Variationen eher darin bestanden, ob wir Reis ODER Nudeln verkocht/versalzen hatten, oder ob wir Mais oder Bohnen dazu rührten, war dieses Frühstücksbuffet natürlich beeindruckend.
Frühstück und kurze Nacht im Flugzeug mussten erstmal verdaut werden. Große Freude bei den Kindern über den Fernseher, große Freude bei Gregor und mir über die großen Betten.
Straßenüberqueren für AnfängerInnen
Dann der geplante Ausflug auf den nahegelegenen Taman Fatahillah. Obwohl zwischen unserem Hotel und diesem Platz nur zwei Straßen und eine mittelgroße Kreuzung lagen, war es eine Herausforderung gut und sicher ans Ziel zu gelangen.
Wo es Gehsteige gab, mussten wir sie mit Autos teilen, die großzügig etwa 10cm Gehsteig freiließen, auf denen wir mit den Kindern entlang balancierten. Um über die Straße zu kommen, schlossen wir uns manchmal Einheimischen an, was aber tatsächlich ganz schön schwierig ist. Denn DIESES Haken schlagen, den richtigen Moment abwarten und ausnutzen oder eine absolute Unüberfahrbarkeit auszustrahlen: DAS will gelernt sein. Wir sind also über diese Straßen und Kreuzung gehudelt, mit Kindern am oder unterm Arm, alle Körperteile gleichzeitig einziehend und schwingend, um auszuweichen, und mit schreckgeweiteten oder ängstlich zusammengekniffenen (das ist nicht so schlau) Augen.
Taman Fatahillah
Wir hatten Glück und kamen unversehrt an unser Ziel. Der Taman Fatahillah war an diesem Tag voll Musik – an allen vier Seiten des Platzes und an drei von vier Ecken standen MusikerInnen, teils in größeren Gruppen, teils alleine, die den Platz mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen beschallten und unterhielten.
Besonders schön waren die bunten Fahrräder mit Gepäcksträgern, die man mit farblich abgestimmtem, weitem Strohhut ausleihen und damit auf dem Platz Runden drehen konnte. Es war eine wunderbare, entspannte, fröhliche und unglaublich unbeschwerte Stimmung.
In Asien mit zwei blonden Mädchen
Bis Sophia und Amélie entdeckt wurden. Und erst Mal erschrocken zu uns liefen. Wir hatten das Foto- und Selfie-Thema mit ihnen zwar schon angesprochen, als aber dann tatsächlich die erste Menschentraube um sie herumstand, auf Englisch auf sie einredete und mit ihren Handys und Kameras fuchtelten, war das dann verständlicherweise doch zu viel. Bereitwillig und belustigt ließen Sophia und Amélie dann ein paar Fotos mit sich machen, bis es ihnen zu bunt wurde und sie einfach gingen. Völlig zurecht.
Zeit für Kuchen im Café Batavia
Für die knapp zwei Tage Jakarta hatten wir uns nicht viel vorgenommen, außer in das bekannte Café Batavia am Taman Fatahillah zu gehen und dort zumindest einen Kaffee zu trinken. Wir haben tatsächlich einen Tisch bekommen.
Allein die Inneneinrichtung, die Dekoration und Fotos an den Wänden sind Grund genug in das Café zu gehen, wenn man in dieser Ecke Jakartas ist. Oh, und die Desserts. Wartezeit sollte eingeplant werden, wir haben eine gute dreiviertel Stunde auf die Rechnung gewartet.
Wir haben es geschafft, eine der größten Städte der Welt zu besuchen und haben im Grunde nur unsere Nachbarschaft erkundet, aber wenn man mit Kindern reist, reicht gerade das oft aus. Die Pläne auf ein Minimum reduzieren und dafür in vollen Zügen zu genießen.