Vor zwei Jahren hatte Gregor die Idee, eine Weltreise zu machen, auch den Zeitpunkt hatte er schon ausgetüftelt, als er erstmals mit der Idee herausrückte: nach Sophias Volksschule, vor bzw. zu Beginn des Gymnasiums, noch bevor Amélie in ihrem verpflichtenden Kindergartenjahr war. Ein Jahr Auszeit, zu einem Zeitpunkt und in einer Konstellation, die in dieser Art nicht nochmal möglich wären.
Die intensive Planung, mit sämtlichen Ansuchen (zB. Schulfreistellung, Bildungskarenz, …) die Routenplanung und konkreten Vorbereitungen begannen wir etwa sechs Monate vor der Anfang Oktober geplanten Abreise. Die Flüge buchten wir zugegebenermaßen erst sehr knapp, da wir lange an der Route mit möglichst wenig Flugmeilen bastelten, sodass wir bis Anfang September unser genaues Abreisedatum noch gar nicht wussten. Hier bekommt ihr einen Einblick, welche Aspekte ihr bei der Buchung eines Around The World Tickets beachten solltet.
Lange hat sich das Projekt Weltreise nicht fassbar und sehr unreal angefühlt. Tatsächlich greifbar wurde es erst Ende Juni mit dem ersten Besuch im Tropeninstitut und der ersten großen finanziellen Investition in Impfungen für die ganze Familie. Die Beratung durch die diensthabende Ärztin war individuell und entspannt und trotz überfülltem Wartezimmer nahm sie sich die Zeit für Fragen und Anliegen unsererseits, genau orientiert an unserer Reiseroute.
Und die Schule?
Ganz so einfach, wie anfangs vorgestellt war die Sache mit dem geplanten Heimunterricht und Sophias Schulfreistellung nicht. Wir hatten uns die Informationen über das Homeschooling vorrangig von Freunden aus den anderen österreichischen Bundesländern geholt. Daraus zogen wir den Schluss, dass wir „ganz einfach Heimunterricht anmelden, wegfahren, mit Sophia lernen, wiederkommen, Sophia die Einstufungsprüfungen machen und in die nächste Schulstufe einsteigen würde“. Nope.
In Wien läuft das etwas anders. Sophia müsste, laut Auskunft, am Externistengymnasium angemeldet werden, alle zwei Monate zu Prüfungen erscheinen und ¾ vom Schuljahr in Österreich sein. Das war somit für uns keine Option mehr und ein erster herber Rückschlag, schließlich neigte sich das Schuljahr schon dem Ende zu und der geplante Beginn der Reise rückte damit immer näher.
Wir hatten bereits mit Sophias Schuldirektorin gesprochen, die uns nicht nur vollstes Verständnis für unsere Pläne, sondern auch unglaublich großartige Unterstützung und wertvolle Tipps entgegenbrachte. Wir trafen uns erneut zu einem Gespräch, telefonierten danach mit unterschiedlichsten Stellen der Wiener Bildungsdirektion und erhielten schließlich die Auskunft, dass wir schnellstmöglich per Formular und mit einer Stellungnahme der Direktorin von Sophias Schule um die Freistellung ansuchen sollten.
Was übrigens an keiner Stelle im (von uns genau studierten) Wiener Schulgesetz steht ist, dass jeder Schülerin/jedem Schüler in Österreich ein Mal in der gesamten Schullaufbahn eine mehrmonatige Schul-Freistellung genehmigt werden kann. Dies hatten wir von einem Bekannten erfahren, den wir in unserer Verzweiflung angerufen hatten und es wurde uns telefonisch von der Bildungsdirektion bestätigt. Dieses Wissen erleichterte zwar wesentlich das weitere Vorgehen, trotzdem war es für die Genehmigung gut, mit dem Klassenvorstand, der Direktorin und in unserem Fall auch sehr hilfreich, der Administratorin der Schule Gespräche zu führen. Denn für uns war es wichtig, besonders für Sophia, dass hier alle Beteiligten eine gute gemeinsame Basis haben.
Mitte Juli, also innerhalb einer Woche nach dem Ansuchen, erhielten wir den positiven Bescheid, dass Sophia für knapp acht Monate vom Unterricht freigestellt würde.
Auch von Sophias LehrerInnen kamen große Unterstützung und Entgegenkommen. Gemeinsam gingen wir den Lehrplan durch, den wir während der Reise mit Sophia erarbeiten würden und besprachen die Zielsetzungen und Prüfungsmodalitäten für die Rückkehr. Schließlich waren wir in schulischer Hinsicht gut gewappnet für den Start unseres großen Reiseabenteuers.
Das Packen
Ein Glück, dass sich Gregor über meine muffelige Stimmung hinweggesetzt hat und wir fünf Tage vor der Abreise ein Probepacken gemacht haben. Zwar hatten wir bei der Abreise dann trotzdem vollere Rucksäcke, als erwartet, aber zumindest hat es aufgezeigt, dass es notwendig ist, unsere Rucksäcke packtechnisch anders zu organisieren.
Da Gregor und ich uns jeweils die Kleidung von den beiden Kindern aufteilten und somit unsere Rucksackkapazitäten teilten, war ein Ordnungssystem unumgänglich. Wir machten uns auf anderen Reiseblogs schlau und entschieden uns für die Pack-it-Cubes von Eagle Creek*. Da wir trotz der Maßangaben nicht genau wussten, wieviele wir von welcher Größe brauchen würden, bestellten wir auf gut Glück drei Stück der Größe Large und vier in Small (es hätten mehr sein können, aber das haben wir dann erst am Vorabend der Abreise erkannt). Außerdem ist es wirklich ratsam, mehrer unterschiedliche Farben zu bestellen, damit man nicht immer alle öffnen muss, um etwas zu finden.
Schon davor hatten wir wasserdichte Packbags der Marke Ortlieb* geschenkt bekommen. Diese Packhilfen verringern zwar natürlich nicht das Gewicht, die Ortlieb-Packbags reduzieren jedoch das Volumen, da man die Luft aus dem Sack lassen kann. Die Eagle Creek* Packbags dienen vor allem der Organisation, damit nicht ganz so schnell Chaos im Rucksack entsteht.
Da wir mit großen Rucksäcken reisen, war eine Transporthülle* für die Gepäcksaufgabe am Flughafen wichtig. Rucksäcke verhängen sich mit all den Gurten und Trägern gern bei Transportbändern und ähnlichem. Ein großer Sack, mit oder ohne Trägern, den man einfach über den Rucksack stülpt (checkt vorher genau das Volumen oder die Maße eures Rucksackes, damit die Schutzhülle dann auch sicher passt), verhindert das Hängenbleiben und dass der Rucksack kaputt geht oder aufreißt.
Wir entschieden uns auch, unsere eigenen Trinkflaschen einzupacken. FLSK-Flaschen*. Die hatten sich schon bei unserer Interrail Reise 2018 bewährt: die Flasche hält bis zu 24 Stunden richtig kalt und bis zu 12 Stunden warm. Um einerseits Einweg-Flaschen zu vermeiden und andererseits auch bei hohen Temperaturen kühles Wasser zu haben, kamen die mit in die Rucksäcke. Und wir sind immer wieder froh, sie mitgenommen zu haben!
Um möglichst Platz im Rucksack zu sparen, verwenden wir außerdem Mikrofaser-Handtücher. Zugegebenermaßen sind sie gewöhnungsbedürftig, weil sie im Gegensatz zu Frottee-Handtüchern das Wasser eher abwischen als aufsaugen. Sie nehmen aber auch deutlich weniger Platz ein, man gewöhnt sich an die Verwendung, sie trocknen auch recht schnell und es bleibt kein Sand dran hängen (sobald sie trocken sind). Wir haben sie in unterschiedlichen Größen und auch von unterschiedliche Marken. Da sich einfach wirklich nicht alle Mikrofaser Handtücher gut anfühlen, solltet ihr sie entweder selbst aussuchen gehen oder sie rechtzeitig vor eurer Abreise bestellen, damit ihr noch Zeit hab, sie zurückzuschicken. Wir verwenden zwei verschiedene Marken: einerseits unterschiedliche Größen von Kilimanjaro und ein großes von PackTowl*.
Bücher mitnehmen?
Wir lesen gerne. Viel. Und unterschiedlichste Bücher. Da wir für 8 Monate packten und Gregor und ich den Großteil des Gepäcks tragen mussten, wollten wir keine Bücher auf die Reise mitnehmen. Ausnahme: Amélies reisetaugliche Pixi-Bücher! Da Amélie mit großer Freude Bücher immer und immer und immer wieder vorgelesen bekommt, bis sie sich die Bücher selbst auswendig „vorlesen“ kann, die kleinen Pixibücher auch nicht sehr schwer sind, durften die mit in den Kinderrucksack.
Für Sophia und mich war also die Überlegung, einen E-Reader mitzunehmen. Wichtig war mir, Geräte zu wählen, die mit den unterschiedlichen Onleihe-Systemen kompatibel sind. Wir sollten also ebooks in unserer Bücherei ausleihen können. Ich würde nur die normale Jahres-Mitgliedschaft bei der Bücherei zahlen, Sophia hat als Kind noch eine kostenlose Mitgliedschaft bei den Büchereien Wien.
Die Tolinos* von Thalia* hatten einerseits gute Rezensionen, andererseits würde es damit die Möglichkeit geben ab und an ausnahmsweise auch mal ein Buch zu kaufen, sollte der Wunsch ganz dringend werden.
Wichtig: probiert die Sache mit der Onleihe schon VOR der Abreise aus. Ich habe das nicht gemacht und hab mich in Namibia dann fürchterlich geärgert, dass das nicht so geklappt hat, wie ich dachte. Ich musste Sophias Tolino noch updaten (was einfach nur mit gutem WLAN möglich ist) und dann rausfinden, wie das Bücher leihen funktioniert und schließlich noch das „Mysterium“ mit dem Adobe Account lösen, um die Ebooks überhaupt öffnen zu können. Wie gesagt, erwies sich alles am Ende als gut schaffbar, es erspart aber Nerven (wertvolle Eltern-Nerven) und Zeit, sich davor schon mal damit auseinander zu setzen
Bevorstehende Roadtrips und Auto ausleihen am Zielort
Dieses Thema hat uns schwer beschäftigt. Zwar ist Sophia schon groß genug, um ohne Sitzerhöhung im Auto mitzufahren, Amélie jedoch braucht auf jeden Fall noch einen Sitz. Also standen wir vor der Frage: jedes Mal einen Sitz ausleihen und somit einerseits finanzielle Mehrausgaben zu haben und andererseits darauf angewiesen zu sein, dass auch Kindersitze in der passenden Größe vor Ort sind, oder einfach einen mitnehmen? Wir tendierten zu Zweiterem. Aber auch hier wieder die Überlegung: welchen? Den eigenen Kombisitz mit Rückenlehne und Kopfstütze? Oder einfach eine Sitzerhöhung? Recherchen haben uns zu der Sitzerhöhung BoostApak* von Trunki* geführt. Ein Autositz, der zugleich ein Rucksack ist.
Vorteil: Wir haben den Kindersitz immer dabei, was uns auf der Reise viel Geld ersparte, da wir nicht an jeder Destination extra einen Autositz ausleihen mussten. Zudem können wir Amélies kleinen Reiserucksack hineinstecken (ging sich gerade so aus) und haben somit kein zusätzliches Gepäckstück.
Nachteil: Der BoostApak* von Trunki* hat ein relativ hohes Eigengewicht. Für Kleinkinder ist er gepackt eigentlich nicht wirklich zu tragen, wir haben also eigentlich doch ein zusätzliches Gepäckstück, da Amélie ihren Rucksack nicht selbst trägt. Sie hat es sich zwar nicht nehmen lassen, immer wieder mal über kleine Strecken ihren Autositz-Rucksack selbst zu tragen, das wankende Vorankommen konnten wir allerdings nicht lange mit ansehen und nahmen ihn ihr recht schnell wieder ab.
Tatsächlich praktikabel – oder eher nicht?
Bei vielen Dingen und Gepäcksstücken stellte sich erst während der Reise heraus, ob sie tatsächlich praktikabel sind, oder nicht. Was aber eine der besten Entscheidungen war, mitzunehmen, ist das wasserdichte Uno-Kartenspiel*. Wir haben es immer und überall mit dabei: bei kleinen Ausflügen, zum Essen gehen, auf Fahrten, im Flugzeug, am Strand, bei Stadt-Erkundungen, im Pool … Und wir haben es tatsächlich schon überall gespielt: Neben den Salzpfannen von Sossusvlei in Namibia, am Strand in Indonesien, im Dachzelt in Australien, am traditionellen Souq in Doha…
Auch die Hängematte* von Monkey Swing*, die so klein zusammengepackt kaum Platz im Rucksack braucht, hat schon für supergemütliche Stunden zwischen Palmen oder andren Bäumen gesorgt. Wenn ihr also irgendwie Platz dafür habt, dann nehmt eine Hängematte mit, unsere hatte gleich Karabinern und Seilen dabei.
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